Intelligente 3D-Messdatenverarbeitung - Forschung für die Produktion von morgen
Ein Höchstmaß an Qualität, Präzision und Effizienz sind Herausstellungsmerkmale moderner Produktionsverfahren und mit der Umsetzung von Industrie 4.0 spielen digitale Daten und eine intelligente Datenverarbeitung eine bedeutende Rolle. In der Vielfalt digitaler Informationsquellen ist die optische 2D- und 3D-Messtechnik ein wichtiger Datenlieferant und eine der Schlüsseltechnologien zur Sicherstellung dieser Attribute. Optische Mess- und Prüfverfahren werden sowohl prozessintegriert als auch prozessbegleitend eingesetzt. Durch den Abgleich von Messdaten mit Nominaldaten werden z.B. Qualitätsabweichungen in der Bauteil- und Oberflächenqualität zuverlässig erkannt und bewertet.

Ein zusätzliches und signifikantes Optimierungspotential für eine effizientere und ressourcenschonendere Produktion liegt in der automatischen Ursachenanalyse von Qualitätsschwankungen und dem gleichzeitigen Ableiten von Korrekturparametern. Hierfür müssen die Datenquellen des Prozesses, des Produktionssystems und der Qualitätssicherung so miteinander vernetzt werden, dass Qualitätsschwankungen rechentechnisch auf Abweichungen und Fehlern in vorgelagerten Prozessschritten zurückgeführt und korrigiert werden können. Diese Vision der sich selbst überwachenden und optimierenden Produktionssysteme (Cyber-Physische Systeme) basiert auf prozessindividuellen Datenmodellen, Prozesssimulationen und Prognosemethoden, welche aus der Vielzahl der messtechnisch erfassbaren und auswertbaren Einflussfaktoren Optimierungsparameter automatisch ermitteln.

Doch nicht nur für die Automatisierung und eine optimale Steuerung sind digitale Messdaten und eine intelligente Datenauswertung eine wichtige Voraussetzung. Mit der zunehmenden Digitalisierung in der Industrie steigen auch die Anforderungen an die Maschinenbediener, welche in gleichem Maße beim Umgang mit vielfältigen digitalen Informationsquellen und deren Interpretation unterstützt werden müssen. In diesem Kontext diskutiert der Vortrag technische und wissenschaftliche Herausausforderungen bei der Entwicklung und der Überführung von intelligenten Verfahren der 2D- und 3D-Messdatenverarbeitung in die industrielle Anwendung und zeigt Vorgehensweisen sowie Lösungsbeispiele auf.
Lecturer:
Dr. Christian Teutsch, Fraunhofer IFF Magdeburg
Dates:
Fr. 19.05.2017, 15:00, G29-335